Tribochemie

Tribochemie
Tri|bo|che|mie [ Tribo-] Teilgebiet der Mechanochemie, das sich mit chem. Phänomenen beschäftigt, die an u. in Festkörpern beim Einwirken mechanischer Energie auftreten. Untersucht werden z. B. durch Stoß, Druck oder Zug, Zerkleinern, Mahlen, Mischen, Verreiben, Ritzen etc. ausgelöste oder beschleunigte chem. Reaktionen, die sog. oxidative Reibkorrosion, die Erzeugung triboelektr. Effekte oder von Tribolumineszenz usw.

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Tribochemie,
 
Teildisziplin der Tribologie, die sich mit den chemischen und physikalisch-chemischen Erscheinungen an aufeinander einwirkenden, sich relativ zueinander bewegenden Festkörperoberflächen beschäftigt (z. B. bei Reibung oder Stoß). Tribochemische Reaktionen wie die Oxidation durch Luftsauerstoff bei durch Reibung erhöhten Temperaturen tragen zum Verschleiß von Werkstoffen bei. Bei oszillierenden Schlupfbewegungen zwischen zwei Metallen kann Reibkorrosion (Passungsrost) auftreten. Von besonderer technischer Bedeutung sind tribochemische Reaktionen an Schmierstellen beim Reißen des Schmierfilms (Mischreibung). Hoch belasteten Schmierstoffen werden verschleißmindernde (z. B. Zinkdialkyldithiophosphate) oder fressverhütende (z. B. langkettige Chloralkane) Additive zugesetzt, die bei Mischreibung unter dem Einfluss der dabei auftretenden örtlichen Erhitzung mit den Oberflächen der Reibpartner reagieren. Das führt zur Ausbildung von gleitfähigen Reaktionsschichten, die die Reibung vermindern.

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Tri|bo|che|mie, die; - [zu griech. tríbein = reiben]: Teilgebiet der physikalischen Chemie, das sich mit dem Einfluss mechanischer Energie (z. B. Reibung, Stoß) auf das chemische Verhalten fester Stoffe beschäftigt.

Universal-Lexikon. 2012.

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